Unsere Schule wurde 1961 gegründet und hat seit dem eine bewegte Geschichte. Als Landkreisschule des damals kleinsten bayrischen Landkreises Königshofen unter einfachsten Verhältnis gegründet entwicklete sich die Schule schnell als Erfolgsgeschichte. Während die ersten Lehrkräfte und Schüler noch durch die gesamte Stadt wandern mussten um die verschiedenen Klassenzimmer zu erreichen wurde zehn Jahre nach der Gründung ein Neubau begonnen, der bis heute eine moderne und angenehme Lernatmosphäre schafft. Die angegliederte Dreifachturnhalle, mittlerweile "Shakehandsarena" gennant erlangte als Bundesligaspielort für die örtliche Tischtennismannschaft bundesweite Bekianntheit. Hier sind einige Epochen beschreiben.
In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts war das nach dem Zweiten Weltkrieg zum nahezu unbedeutenden Grenzstädtchen herabgestufte Königshofen zwar kein weißer, doch ein zumindest heller Fleck auf der bildungspolitischen Landkarte Bayerns.
Kinder aus dem kleinen Landstädtchen und seinem verbliebenen Einzugsgebiet mussten, wollten sie eine Mittelschule (später Realschule) besuchen, ein hohes Maß an Motivation und Durchhaltevermögen mitbringen. Für einen normalen Unterrichtstag galt es in vielen Fällen um 5.00 Uhr aufzustehen, nach Königshofen zu fahren, anschließend mit der Bahn nach Bad Neustadt zur dortigen Mittelschule. Nach Unterrichtsschluss konnte meist erst um 17.00 Uhr wieder die Rückfahrt mit dem Grabfeldbähnle angetreten werden. Zeit- und Kostenaufwand waren enorm, für Fahrtkosten und Verpflegung hatten die Eltern aufzukommen, die selbst in der Regel einer nicht gerade wohlhabenden Bevölkerungsschicht angehörten.
Ausgeprägten Spürsinn für kommunale Entwicklungen bewies der damalige Landrat des Altlandkreises Dr. Karl Grünewald, der die Zukunft Königshofens in einem Ausbau als Schulstandort und der Entfaltung des Fremdenverkehrssektors sah. Der weitblickende Politiker hatte ein offenes Ohr für die Probleme der Schüler und Eltern und setzte sich schnell an die Spitze einer Initiative zur Errichtung einer eigenen staatlichen Mittelschule in Königshofen.
Das Kultusministerium lehnte sein Ansinnen zunächst ab, weil zu dieser Zeit die Verstaatlichung des Königshöfer Progymnasiums anstand, hatte aber nichts gegen eine kreiseigene Mittelschule einzuwenden.
Dr. Grünewald, dafür bekannt, seine Ideen auch rasch politisch umzusetzen, legte seinen Vorschlag zur Gründung der Schule dem Kreistag vor, der am 4.9.1961 beschloss, mit Beginn des Schuljahres 1961/62 für den Landkreis Königshofen eine Mittelschule zu eröffnen.
Bereits 7 Tage später, am 11. September 1961, sollte der Unterrichtsbetrieb mit
31 Schülern und 18 Schülerinnen beginnen, die in der Wahlpflichtfächergruppe II (kaufmännischer Zweig) unterrichtet wurden.
Unter der Leitung von StR i.R. Rolf Wieckberg galt es, die typischen Anfangsprobleme mit Geschick und Improvisationstalent zu meistern. Die Klassen wurden im Gebäude der Landwirtschaftlichen Berufsschule untergebracht, es mussten Lehrkräfte gewonnen werden, mit Lehrmitteln halfen sogar die benachbarten Mittelschulen aus.
Überzeugt von der Wichtigkeit der neuen Schule, gründete sich schon drei Monate nach Schulbeginn der Verein zur Förderung der Realschule, dem fast alle Eltern beitraten.
Sie zahlten einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 15,00 DM, einen aus heutiger Sicht recht hohen Betrag, da zur damaligen Zeit auch noch die Kosten für Bücher, Papier und Schülerbeförderung zu Lasten der Eltern gingen.
Im Jahr 1963 übernahm RSD Bruno Schafmeister die Stelle des Schulleiters. Unter seiner Führung wurde der Aufbau der Schule mit dem Schuljahr 1964/65 voll abgeschlossen; es wurden nun 217 Schüler/innen in acht Klassen unterrichtet. Im Sommer 1965 konnte unter dem kommissarischen Leiter Konrektor Dr. Werner Fischer, der den inzwischen versetzten Schulleiter vertrat, die erste Schülergeneration ihre Mittlere Reife erwerben.
Schon das darauf folgende Schuljahr 1965/66 brachte weitere Neuerungen. Aus „Mittelschulen“ wurden „Realschulen“, die Kreisrealschule Königshofen bekam als neuen Schulleiter RSD Günter Herzog, das Bildungsangebot wurde mit der Einführung der Wahlpflichtfächergruppe I (technischer Zweig) erweitert.
Da auch RSD Herzog wieder versetzt wurde, übernahm im Schuljahr 1966/67 erneut Dr. Fischer die kommissarische Leitung der Schule.
Bis zum 1. September 1967 war die Schülerzahl auf 296 angewachsen, unterrichtet wurde mittlerweile in 10 Klassen, die Leitung der Schule wurde RSD Arnold Geißler übertragen.
Der enorme Zuspruch, den die Schule erfahren durfte, hatte mittlerweile zu nicht mehr tragbaren räumlichen Problemen geführt. Die Klassen der Realschule waren in fünf verschiedenen Gebäuden untergebracht: Berufsschule, Volksschule, Gymnasium, Kloster und RAD-Baracke beherbergten unsere Schüler. Auch die finanzielle Belastung durch das inzwischen große Lehrerkollegium stellte für den kleinen Landkreis ein stetig wachsendes Problem dar.
Landrat Dr. Karl Grünewald sah die Lösung in einer Übernahme der Kreisrealschule durch den Freistaat Bayern. Dazu war die Regierung nur unter der Bedingung bereit, dass unsere Schule die für einen geregelten Unterrichtsbetrieb notwendigen räumlichen Voraussetzungen mitbrachte. Diese ließen sich nur durch den Neubau eines eigenen Realschulgebäudes realisieren. Für diesen Weg hatten sich auch RSD Geißler, Lehrer, Schüler und Eltern eingesetzt.
Am 28.12.1968 fasste der Kreistag den Beschluss zu einem Schulhausneubau, wenn die Kreisrealschule verstaatlicht würde. Maßgeblichen Einfluss auf diese nicht ganz billige Entscheidung hatte die Opferbereitschaft der Eltern, die über den Förderverein die Schule weiter nach Kräften unterstützen (bis 1977 mit insgesamt 250 000 DM).
In der Landtagssitzung vom 13.03.1969 schließlich wurde die Übernahme der Personalkosten durch den Freistaat Bayern beschlossen und im April 1971 im Staatsanzeiger die Gründung der Staatlichen Realschule Königshofen bekannt gegeben.
Im August 1971 fiel mit dem Beginn der Erdarbeiten am Rande des schon 1969 fertig gestellten Kreissportgeländes der Startschuss für die neue Schule, die feierliche Grundsteinlegung erfolgte im April 1972.
Die Baumaßnahmen konnten termingerecht durchgeführt werden, so dass der Umzug in das neue mausgraue Gebäude mit den orangefarbenen Fenstern, wie geplant, im Februar 1974 möglich war. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings der Fachklassentrakt noch nicht ganz fertig und die Sporthalle fehlte noch.
Im Juli 1974 war auch das Ende der Kreisrealschule gekommen. Die letzten Absolventen, 96 Schülerinnen und Schüler konnten mit einem erfolgreichen Abschluss verabschiedet werden.
Im darauf folgenden Schuljahr 1974/75 wurde ein neuer Rekord geschrieben, da die Staatliche Realschule nun schon 16 Klassen bilden musste, die von insgesamt 499 Schülern besucht wurden. Der Landkreis, seit der Gebietsreform von 1972 mittlerweile „Rhön-Grabfeld“, fungierte seitdem nur noch als Sachaufwandsträger.
Inzwischen wurde fleißig am Bau der Dreifachturnhalle gearbeitet, die schließlich im März 1977 bezugsfertig war und außer der Realschule auch den benachbarten Schulen sowie den örtlichen Vereinen zur Verfügung stand.
Am 14. Mai 1977 wurde der Gesamtkomplex – Schule und Dreifachturnhalle – eingeweiht. Der Land-kreis Rhön-Grabfeld hatte mit einem Investitionsvolumen von 5,55 Mill. DM für die Schule und 3,8 Mill DM für die Sporthalle ein eindrucksvolles Bauensemble realisiert. Das 1974 zum „Bad“ erhobene Grabfeldstädtchen besaß nun ein abgerundetes Schulzentrum, um das es von vielen Kommunen beneidet wurde.
Leider konnte der Gründervater und Förderer unserer Schule die Vollendung seines Werkes nicht mehr miterleben. Er verstarb im Februar 1976 an einer schweren Krankheit. Eingedenk seiner Verdienste um unsere Schule, die ihm noch am Krankenbett ein Anliegen war, wurde von Schulleitung, Elternbeirat und Sachaufwandsträger beantragt, seinen Namen in unseren Schulnamen aufzunehmen.
Im Feburar 1977 wurde dieser Antrag von Kultusminister Prof. Dr. Hans Maier genehmigt und unserer Schule umbenannt in:
Dr.–Karl-Grünewald-Schule
- Staatliche Realschule –
Bad Königshofen i. Grabfeld
In den folgenden Jahren wurde die Schule weiter bis zum Jahr 1988 von RSD Arnold Geißler geleitet. Nach 21 Jahren Amtszeit wurde er von RSR Willibald Holzheimer abgelöst, der die Schule bis zum Jahr 1994 führte. Ihm, wie seinem Amtsvorgänger, war es immer ein besonderes Anliegen, dass die in der Stundentafel etwas zu kurz gekommene musische Bildung nie aus den Augen verloren wurde.
Im August 1994 übernahm RSR Paul Hoffmann das Amt des Schulleiters. In die Jahre seines Wirkens fiel im Schuljahr 2003/04 die Umstellung von der vierstufigen auf die sechsstufige Realschule. War die Schülerzahl in den Jahren davor ständig leicht gesunken, musste man jetzt durch die Aufnahme der „Kurzen“ plötzlich wieder enger in den Räumen der Schule zusammenrücken.
Einen weiteren Impuls für die Attraktivität der Realschule gab die Einführung der Wahlpflichtfächergruppe IIIa (fremdsprachlicher Zweig) mit Beginn des Schuljahres 2005/06. Durch die Möglichkeit, für vier Jahre als zweite Fremdsprache Französisch zu belegen, konnte die Chance sprachlich begabter Realschüler später ein Vollabitur zu erreichen deutlich gesteigert werden.
Von großer Wichtigkeit war für RSR Hoffmann der Übergang von der Schule in den Beruf. So legte er gerade in Jahren erhöhter Jugendarbeitslosigkeit Wert auf Berufsinformationstage in den Räumen der Schule und ein zunächst freiwilliges Betriebspraktikum in den Oster- oder Pfingstferien, das später als verpflichtendes Praktikum während der Schulzeit fest im Jahresprogramm verankert und von Schülern und Schülerinnen sowie deren Eltern bereitwillig angenommen wurde. Auch die bis heute alljährlich stattfindenden Berufswahlseminare gehen auf die Zusammenarbeit von RSR Hoffmann mit der Bundesagentur für Arbeit zurück.
Einiges Kopfzerbrechen bereitete dem Schulleiter der bauliche Zustand des in die Tage gekommen Gebäudes. Viele Versuche, das Flachdach abzudichten endeten doch wieder damit dass zwei oder drei wenig schmucke Mülltonnen und Waschwannen nach heftigen Gewittergüssen die Aula „zierten“. Die Energiekosten stiegen unaufhaltsam, auf der Westseite bewegten sich bei Wind die Vorhänge hinter geschlossenen Fenstern. Der Sachaufwandsträger begnügte sich mit den nötigsten Reparaturen wie dem Austausch einiger Fenster. Auch in den Innenräumen wurde bis zum Jahr 2008 kaum etwas verändert, abgesehen vom Austausch abgewetzter Teppichböden, dem Einbau eines zusätzlichen kleinen Klassenzimmers im Obergeschoss und dem Ausbau eines zeitgemäßen Chemiesaales.
In den folgenden Jahren wurde die Schule weiter bis zum Jahr 1988 von RSD Arnold Geißler geleitet. Nach 21 Jahren Amtszeit wurde er von RSR Willibald Holzheimer abgelöst, der die Schule bis zum Jahr 1994 führte. Ihm, wie seinem Amtsvorgänger, war es immer ein besonderes Anliegen, dass die in der Stundentafel etwas zu kurz gekommene musische Bildung nie aus den Augen verloren wurde.
Im August 1994 übernahm RSR Paul Hoffmann das Amt des Schulleiters. In die Jahre seines Wirkens fiel im Schuljahr 2003/04 die Umstellung von der vierstufigen auf die sechsstufige Realschule. War die Schülerzahl in den Jahren davor ständig leicht gesunken, musste man jetzt durch die Aufnahme der „Kurzen“ plötzlich wieder enger in den Räumen der Schule zusammenrücken.
Einen weiteren Impuls für die Attraktivität der Realschule gab die Einführung der Wahlpflichtfächergruppe IIIa (fremdsprachlicher Zweig) mit Beginn des Schuljahres 2005/06. Durch die Möglichkeit, für vier Jahre als zweite Fremdsprache Französisch zu belegen, konnte die Chance sprachlich begabter Realschüler später ein Vollabitur zu erreichen deutlich gesteigert werden.
Von großer Wichtigkeit war für RSR Hoffmann der Übergang von der Schule in den Beruf. So legte er gerade in Jahren erhöhter Jugendarbeitslosigkeit Wert auf Berufsinformationstage in den Räumen der Schule und ein zunächst freiwilliges Betriebspraktikum in den Oster- oder Pfingstferien, das später als verpflichtendes Praktikum während der Schulzeit fest im Jahresprogramm verankert und von Schülern und Schülerinnen sowie deren Eltern bereitwillig angenommen wurde. Auch die bis heute alljährlich stattfindenden Berufswahlseminare gehen auf die Zusammenarbeit von RSR Hoffmann mit der Bundesagentur für Arbeit zurück.
Einiges Kopfzerbrechen bereitete dem Schulleiter der bauliche Zustand des in die Tage gekommen Gebäudes. Viele Versuche, das Flachdach abzudichten endeten doch wieder damit dass zwei oder drei wenig schmucke Mülltonnen und Waschwannen nach heftigen Gewittergüssen die Aula „zierten“. Die Energiekosten stiegen unaufhaltsam, auf der Westseite bewegten sich bei Wind die Vorhänge hinter geschlossenen Fenstern. Der Sachaufwandsträger begnügte sich mit den nötigsten Reparaturen wie dem Austausch einiger Fenster. Auch in den Innenräumen wurde bis zum Jahr 2008 kaum etwas verändert, abgesehen vom Austausch abgewetzter Teppichböden, dem Einbau eines zusätzlichen kleinen Klassenzimmers im Obergeschoss und dem Ausbau eines zeitgemäßen Chemiesaales.
Nach der energietischen Sanierung begann allmählich der Wandel hin zu digitalen Unterrichtsmedien. Fernsehwägen und Filmvorgeräte wurden durch Beamer und Computer im Klassenzimmer ersetzt. Der Sachaufwandträger stellte für alle Klassenzimmer diese Technik zur Verfügung und wenig später wurden auch die Tageslichtprojektoren durch Dokumentenkameras ersetzt. Diese Techniken hielten fortan Einzug in den täglichen Unterricht und ergänzten über Jahre die klassischen Kreidetafeln, die aber bis heute Verwendung finden.
Eine neue Epoche im digitalen Schulalltag begann unverhofft durch die Coronapandemie. Binnen weniger Wochen war die Schule gezwungen eine Videokonferenzplattform für alle Kollegen und Schüler einzurichten und eine Schulcloud aufzubauen, dass Materialien für das Homeschooling zur Verfügung gestellt werden konnten. Aber nicht nur neue Software hielt Einzug, sondern auch die digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte erreichten gezwungenermaßen neue Niveaus. Bereits vor der Pandemie angeschaffte iPad-Koffer ermöglichten es allen Kollegen und Schülern an einem Distanzunterricht teilzunehmen, ob mit mehr oder weniger Erfolg hing jedoch häufig von den einzelnen Motivationskräften ab.
Nach dieser Epoche der Videokonferenzen wurde die Digitalisierung zentral vorangetrieben beispielsweise durch die Anschaffung von Lehrerdienstgeräten für alle Kollegen, sodass nicht mehr Privatgeräte für den Arbeitsalltag eingesetzt werden mussten. Aber auch die Schule selbst entschied sich aktiv die Herausforderungen der digitalen Welt anzugehen, in dem sich das Kollegium mehrheitlich dafür entschied am Pilotversuch "digitale Schule der Zukunft" des Freistaates Bayern teilzunehmen - als zweite Schule im Landkreis. Ab dem Schuljahr 2023/24 wurden alle Schüler der 7. Jahrgangsstufe mit einem iPad ausgestattet, das privat gekauft wurde, aber staatlich bezuschusst wurde. Es wurden Fortbildungen angeboten um Schülern und Lehrkräften die Möglichkeiten und Gefahren des digitalen Unterrichts aufzuzeigen. Heute werden ab der 7. Jahrgangsstufe die Schüler mit iPads ausgestattet und Hefte teilweise digital geführt, Präsentationen mit selbstdrehten Videos erstellt und Erklärvideos studiert - jeder in seinem Lerntempo. Der Begriff selbstgesteuertes Lernen wird ganz neu mit Leben gefüllt und der Lehrkörper steht vor der Herausvorderung die Chancen dieser Medien zu nutzen ohne analoge Kompetenzen zu vernachlässigen.
(Zeitungsbericht vom 24.2.1976)
Am Montag, dem 23. Februar 1976, verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit mit Dr. Karl Grünewald nicht nur der Landrat des Kreises Rhön-Grabfeld, sondern auch der Mann, mit dessen Name die Geschichte der Realschule Bad Königshofen i.Gr. von Anfang an aufs Engste verbunden war. Es konnte deshalb nicht verwundern, dass schon am Tage nach Dr. Grünewalds Tod Schulleitung und Lehrerkollegium spontan den Wunsch äußerten, den Herrn Staatsminister für Unterricht und Kultus zu bitten, dass er der staatlichen Realschule Bad Königshofen i.Gr. den Namen des Verstorbenen verleihen möge.
Seit 1952 war Dr. Karl Grünewald Landrat des ehemaligen Landkreises Königshofen i.Gr.
Im Schuljahr 1960/61 fuhren ca. 70 Schüler und Schülerinnen aus dem Kreis in die benachbarte Realschule Bad Neustadt. Nicht nur die mangelhaften Fahrtmöglichkeiten waren es, die Landrat Dr. Karl Grünewald vor dem Kreistag zum Vorkämpfer für die Gründung einer Realschule werden ließen. Von Anfang an betonte er, welch wichtiger Bildungsfaktor und wesentlicher Beitrag zur Aufwärtsentwicklung des wirtschaftlich schwachstrukturierten Kreises die neue Schule sein würde. Lange schreckte der Kreistag vor der für den armen Grenzkreis beträchtlichen finanziellen Belastung durch die neue Schule zurück, da das Land Bayern, das gerade das Gymnasium Königshofen übernommen hatte, eine staatliche Realschule nicht gründen konnte.
Ohne endgültige Klarheit in der Raum- und Personalfrage beschloss der Kreistag auf Drängen des Landrates am 4.9.1961 die nGründung einer Realschule in Königshofen.
Mit beispiellosem persönlichen Engagement setzte sich Dr. Grünewald für die neue Schule ein, kümmerte sich um die Raumfrage, war in den ersten Jahren an der Verpflichtung einer jeden Lehrkraft persönlich beteiligt. Auf sein Bestreben hin wurde bereits am 5.12.1961 ein „Verein zur Förderung der Realschule Königshofen i.Gr.“ gegründet. Trotzdem war die finanzielle Belastung für den kleinen Kreis enorm, bis der Freistaat Bayern ab 1969 die gesamten Personalkosten übernehmen konnte.
Vielleicht waren es gerade die vielfältigen Schwierigkeiten und Sorgen der Anfangsjahre, die Dr. Grünewalds enge Bindung zur Schule ausmachten, die ihn kaum eine Schulfeier versäumen ließen, auch noch als Landrat des Großkreises. Zusammen mit der Schulleitung war es Dr. Grünewald, der nach der Verstaatlichung auch den Neubau vorantrieb, in den die inzwischen auf 15 Klassen angewachsene Schule im Jahre 1974 einziehen konnte. Die Fertigstellung der neuen Dreifachturnhalle konnte der Landrat nicht mehr erleben.
Das Staatsministerium hat kurz nach dem Tod von Dr. Karl Grünewald dem allseitigen Wunsch stattgegeben und unserer Schule den Namen „Dr.-Karl-Grünewald-Schule“ verliehen.